Bereits im letzten Jahr wurde im Gemeinderat die Auftragsvergabe für die Detailplanung und die örtliche Bauaufsicht für die Teilsanierung unseres Kanals im Bereich Königstetten "West" beschlossen. Diese Sanierung startet in den kommenden Wochen und wird bis in das kommende Jahr dauern. Hier ein paar Fragen dazu, die Sie interessieren könnten:
Warum das Ganze?
Wir verfügen über ein Kanalnetz, das zum Teil bereits in den 1970er Jahren entstanden ist und verglichen mit dem anderer Gemeinden ein hohes Alter aufweist. Viele Stränge sind daher bereits in die Jahre gekommen und bedürfen einer umfassenden Sanierung. Dabei werden vorrangig natürlich jene Bereiche in Angriff genommen, deren Zustand es dringend erfordert.
Woher wissen wir, welche Kanäle in welchem Zustand sind?
Wir führen flächendeckend einen Kanalkataster. In diesem sind die Zustandsklassen (1 bis 5) vermerkt und beschrieben. Bei der geplanten Sanierung wenden wir uns den Schadensklassen 3 bis 5 zu - dies sind jene Kanäle, die in einem schlechten Zustand sind.
Wie sanieren wir?
Nachdem wir über unseren Kanalkataster einen sehr guten Überblick über die einzelnen Zustandsklassen der Stränge haben, haben wir gemeinsam mit einem Fachplaner ein Sanierungskonzept entworfen. Die Instandsetzung des Kanals wird hauptsächlich unterirdisch über das sogenannte Inliner-verfahren oder mittels Roboter durchgeführt. Nur ganz wenige Bereich bedürfen einer offenen Sanierung mittels Künette. Wir bemühen uns dabei, die Auswirkungen und Einschränkungen für die betroffenen Anrainer so gering wie möglich zu halten und Sie zeitgerecht vor Beginn der Arbeiten darüber zu informieren.
![Die Sanierung mit offener Künette wird bei der Kanalsanierung die Ausnahme sein - fast alles kann unterirdisch erledigt werden.]()
Die Sanierung mit offener Künette wird bei der Kanalsanierung die Ausnahme sein - fast alles kann unterirdisch erledigt werden.
Was ist das Inliner-Verfahren?
Bei der Kanalsanierung mit dem Inliner-Verfahren, wird das alte und beschädigte Rohr komplett von innen abgedichtet. Damit dies funktioniert wird im Regelfall ein Rohr eingezogen, dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser des alten Rohres entspricht. Dadurch entsteht eine neue, intakte Kanalinnenwand, die ebenso haltbar ist, wie ein komplett neues Kanalstück. Das Inliner-Verfahren lässt sich übrigens auch dann anwenden, wenn das zu sanierende Kanalstück Abzweigungen enthält. Die auf diese Art und Weise instandgesetzten Rohre besitzen einen minimal geringeren Durchmesser als das ursprüngliche Rohr, was aber keinen Einfluss auf die Fließgeschwindigkeit des Abwassers bzw. die Abflussmenge hat. Diese Methodik funktioniert ohne Aufgraben und ist daher in der Regel kosteneffizient und zeitsparend.
Ich hoffe Ihnen damit einen kurzen Überblick über ein sehr wichtiges Projekt der Marktgemeinde Königstetten gegeben zu haben, von dem Sie möglicher Weise aber nur sehr wenig mitbekommen werden, weil die wesentlichen Sanierungen unterirdisch passieren.
Ihr Vizebürgermeister Ronald Gutscher
